Pro Patient ist pro Tag eine Besuchsperson für eine Stunde gestattet (Mo - Sa zwischen 15 und 18 Uhr, sonn- und feiertags zwischen 10 und 18 Uhr).
Lina van Nie erkundet auf ihrem Motorrad gerne die Welt – neben ihrem Job als Assistenzärztin in der Orthopädie und Traumatologie sind Motorradreisen ihre große Leidenschaft. Wir wollten wissen wie die junge Medizinerin ihr Hobby mit ihrem anspruchsvollen Job vereint und wie ihr Beruf auch für das Reisen auf ihrer Maschine eine Bereicherung ist.
Frau van Nie, was waren Ihre Beweggründe Medizin zu studieren? In meiner Schule gab es eine Schulsanitäter-AG, die mit sehr viel Engagement geführt wurde. Dies hat mir immer richtig viel Spaß gemacht und ich konnte mir gut vorstellen, das auch zum Beruf zu machen. Dabei habe ich mich eigentlich auch immer in der Behandlung von verletzten Menschen gesehen – Also war die Unfallchirurgie schon von Anfang an die Richtung, in die ich gehen wollte.
Während des Medizinstudiums muss man sich irgendwann auch für eine PJ-Stelle entscheiden und hat dann die Qual der Wahl – was hat sie überzeugt Ihr praktisches Jahr im St. Vincenz zu machen? Ich habe mir im Vorfeld Gedanken gemacht, was ich von einem PJ erwarte: Ich wollte in ein Krankenhaus, welches eine vielfältige Bandbreite an Fachabteilungen hat, um im PJ ein großes Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten mitzubekommen. Das St. Vincenz Krankenhaus hat diese Anforderung für mich gut abgedeckt und man kann in seinem Praktischen Jahr bereits sehr viel eigenständig machen. Außerdem war natürlich die kostenlose Unterkunft zusätzlich attraktiv.
Sie sind im ZOT eingesetzt, wie kann man sich in dort einen typischen Arbeitsalltag vorstellen und was mach Ihnen am meisten Spaß in dieser Fachabteilung?
Ich glaube, den typischen Arbeitsalltag findet man bei uns eher selten. Dafür passiert einfach zu viel. Ein schwerer Unfall auf der Autobahn und der Plan ist dahin. Das macht den Alltag teilweise anstrengend, aber gleichzeitig auch so abwechslungsreich. Deshalb ist für mich dieses Fachgebiet so interessant.
Gibt es spezielle Herausforderungen in der Unfallchirurgie im Vergleich zu anderen medizinischen Fachbereichen?
Ich denke man braucht in der Unfallchirurgie und Orthopädie ein gutes mechanisches Verständnis und Freude am handwerklichen Arbeiten – wer also zuhause gerne handwerklich arbeitet ist in dieser Fachabteilung richtig. Sowohl bei Knochenbrüchen als auch zum Beispiel beim Gelenkersatz versucht man möglichst den physiologischen bzw. biomechanischen Zustand wieder oder erstmalig herzustellen.
Mechanik und Physik haben nicht nur was mit ihrem Job zu tun, sondern auch mit Ihrem Hobby. Inwiefern wirkt sich Ihre Berufserfahrung auf Ihre Motorradreisen aus?
Zugegeben übertreibe ich es wahrscheinlich etwas, wenn man sich anschaut, wie viel medizinisches Equipment ich bei den Reisen mitnehme – trotz wenig Stauraum. Das ist wahrscheinlich meine Berufskrankheit. Aber das schöne dabei ist, dass ich die Tasche bisher ungeöffnet wieder nach Hause bringen konnte.
Wenn Sie selbst an ihrem Motorrad schrauben, neben einer zeitintensiven Facharztausbildung, bleibt für lange Motorradreisen kaum Zeit. Wie bringen Sie Ihr Hobby und die Arbeit unter einen Hut?
Den Urlaub verbringe ich meistens auf dem Motorrad. Ich bin immer wieder begeistert, dass man doch gar nicht so weit weg muss um überragende Landschaften zu finden.
Auf so langen Reisen können durchaus auch mal Unfälle passieren. Haben Sie schon mal selbst einen Unfall auf dem Motorrad erlebt, und wie hat dies Ihre Perspektive auf Ihre Arbeit verändert? Zum Glück ist mir bis auf ein paar Blessuren nichts Schlimmes passiert. Natürlich habe ich bereits schwerwiegende Unfälle gesehen, was einem immer wieder vor Augen führt, dass Motorradfahrer das schwächste Glied im Straßenverkehr sind. Generell sollte man Rücksicht aufeinander nehmen und umsichtig sowie vorausschauend fahren, denn man muss sich im Klaren darüber sein, was im schlimmsten Fall passieren kann und dementsprechend seinen Fahrstil anpassen.
Welche Rolle spielt Teamarbeit und interdisziplinäre Kooperation in deiner täglichen Arbeit?
An der Behandlung von Patienten sind viele verschiedene Berufsgruppen beteiligt und jeder trägt dazu bei, dass der Patient das Krankenhaus am Ende gesund verlässt. Ein Beispiel für unsere Zusammenarbeit ist, wenn ein schwer verletzter Patient im Schockraum liegt und wir diesen behandeln. Nach der Anmeldung steht dann das ganze Team inklusive medizinischer Ausrüstung bereit und sind auf das Schlimmste vorbereitet. Dies trifft dann zum Glück nicht immer ein. Die Entlastung eines Patienten ist somit eine Teamleistung und für mich im Alltag sehr wichtig.
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