Strahlentherapie

Wurde Ihnen eine Strahlentherapie empfohlen, können Sie diese direkt bei uns im Haus in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie durchführen lassen. Das Team der Strahlentherapie wird Sie durch die Bestrahlung begleiten und Sie beraten.

Bei einer Brustkrebserkrankung können verschiedene Körperstellen bestrahlt werden. So zum Beispiel die Brust, die Brustwand, die Achselhöhle, die Knochen oder das Gehirn. Am häufigsten ist eine Bestrahlung der Brust und/oder der Achselhöhle nach brusterhaltender Operation.

Ablauf der Strahlentherapie

Die Strahlentherapie wird, wenn möglich, ambulant an mehreren Tagen in der Woche durchgeführt. Insgesamt kann die Bestrahlung abhängig von dem zu behandelnden Gebiet bis zu sieben Wochen dauern.

Im Institut für Strahlentherapie findet zunächst ein Erstgespräch statt. Wichtig ist, dass bei diesem ersten Termin möglichst alle verfügbaren Behandlungsunterlagen (Operationsbericht, Pathologiebericht über die mikroskopische Beurteilung der Erkrankung, Röntgenbilder, Arztbriefe usw.) vorliegen. Nach Möglichkeit wird dies bereits von den Ärztinnen und Ärzten der Frauenklinik bereitgestellt. Die Durchsicht dieser Unterlagen liefert dem Strahlentherapeuten die Grundlage für das weitere Vorgehen. Nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung wird dann ein Aufklärungsgespräch geführt, bei dem der Strahlentherapeut die Behandlungsziele, den Ablauf der Therapie und mögliche Nebenwirkungen erläutert und auch Verhaltenshinweise für die Therapiezeit gibt. In diesem Gespräch können und sollten unsere Patientinnen auch über ihre Ängste, Sorgen und Befürchtungen offen sprechen.

Bestrahlungsplanung

Wichtig ist es, die Bestrahlung sorgfältig so zu planen, dass eine möglichst hohe Strahlendosis am Zielgebiet und eine möglichst niedrige Dosis im umgebenden gesunden Gewebe erzielt wird. Damit werden bei optimaler Heilungschance die Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten.

Zunächst wird ein Planungs-CT durchgeführt. Hierbei werden Sie bereits in entsprechender zu bestrahlender Position gelagert. Es werden Ihnen Markierungen auf die Haut gezeichnet und mit Folie überklebt, so dass die tägliche Körperhygiene gewährleistet ist. Diese Markierungen müssen unbedingt auf der Haut bleiben, da sie der Ausgangspunkt für weitere Planung sind.

Der zweite Termin, den Sie erhalten haben, ist die sog. „virtuelle Simulation“. Hierbei werden die vorhandenen Hautmarkierungen als Ausgangspunkt für die durch die Medizin-Physik-Experten errechneten Verschiebungen genutzt.

Aus diesem Grund muss die Lagerung beim PlanungsCT, der Virtuellen Simulation und auch später bei der Bestrahlung identisch sein. Auch hier werden mit einem Farbstift Farbmarkierungen auf der Haut angebracht. Diese müssen bis zum Ende der Bestrahlung auf der Haut verbleiben.

Nun beginnt die eigentliche Bestrahlung. Sie wird an für sie festgelegten Terminen durchgeführt, dauert jeweils nur einige Minuten und ist nicht schmerzhaft oder unangenehm. Nach Abschluss der Simulation erhält der Patient das Datum der ersten Bestrahlungsbehandlung – meist am nächsten Tag. Er wird nochmals darauf hingewiesen, dass es ganz wichtig ist, die Hautmarkierungen nicht abzuwaschen, um so die gesamte Prozedur der Simulation nicht wiederholen zu müssen.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Strahlentherapie ist eine lokale Maßnahme, deren Wirkung sich in der Regel auf die Region des Bestrahlungsfeldes beschränkt. So entsteht beispielsweise Haarausfall nur bei Bestrahlung des Kopfes, nicht aber bei Bestrahlung der Brust.

Prinzipiell unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das heißt solche, die bereits in den Wochen während der Strahlentherapie auftreten, von Spätreaktionen, die Monate bis Jahre nach der Therapie eintreten können. Beispiele für akute Nebenwirkungen sind Hautrötungen oder Abgeschlagenheit. Beispiele für Spätreaktionen sind Hautverfärbungen oder Verhärtungen des Unterhautfettgewebes. Eine verbesserte Bestrahlungsplanung und -technik sowie kleinere und damit verträglichere Einzeldosen lassen heute solche Nebenwirkungen seltener werden. Dennoch muss ein gewisses Maß an unerwünschten Begleiteffekten gelegentlich in Kauf genommen werden, um eine Krebserkrankung effektiv zu bekämpfen.

Was Sie während der Bestrahlung beachten sollten

Leben Sie so normal wie möglich!

Bei kleineren Bestrahlungsfeldern wie bei der Brust ist es durchaus möglich, während der Behandlungszeit der gewohnten Arbeitstätigkeit nachzugehen. Bewegung (z. B. Spazieren gehen) ist positiv! Erlaubt sind alle Tätigkeiten, die Spaß machen, während solche, die eine psychische oder stärkere körperliche Belastung darstellen, vermieden werden sollten.

Pflegen Sie Ihre Haut richtig!

Aufgrund der mit Hautfolie überklebten Hautmarkierungen, ist es den PatientInnen möglich, ihre tägliche Hygiene unbesorgt durchzuführen. Duschen ist ausdrücklich erlaubt. Im Bereich der Bestrahlungsfelder soll die Pflege nur mit lauwarmem Wasser ohne Seife durchgeführt werden. Anschließend soll die Haut trocken getupft werden. Ein Reiben oder Frottieren ist zu unterlassen, um Hautreizungen zu vermeiden und die Hautfolien nicht abzureiben.

Ein ausführliches Gespräch über die Hautpflege erfolgt ebenfalls und Sie erhalten zusätzlich einen „Informationsbogen zur Hautpflege bei Bestrahlung“. Jede mechanische Reizung (Reiben, Kratzen, enge Kleidung, Gürtel) für die bestrahlte Haut sollte vermieden werden.

Essen Sie, was Ihnen gut bekommt!

Hinsichtlich der Verträglichkeit einer Strahlenbehandlung gibt es keine allgemeingültigen Diätempfehlungen. Allerdings ist es bei einer Bestrahlung im Bauchbereich möglich, dass Sie schwere, fette Speisen oder Rohkost schlecht vertragen. In diesem Falle sollten Sie sich mit leichter Kost ernähren. Ansonsten ist ganz allgemein eine gesunde Ernährung günstig, das heißt eine ausgewogene Mischkost, die genügend Eiweiß und Kohlehydrate, nicht zu viel Fett und Zucker sowie ausreichend Vitamine enthalten sollte. Auf Alkohol müssen Sie in der Regel nicht vollständig verzichten, Sie sollten ihn jedoch nur in Maßen genießen. Mit anderen Worten: Leben Sie auch bezüglich der Ernährung so „normal wie möglich“!