Pro Patient ist pro Tag eine Besuchsperson für eine Stunde gestattet (Mo - Sa zwischen 15 und 18 Uhr, sonn- und feiertags zwischen 10 und 18 Uhr).
Die meisten Chemotherapien laufen in Zyklen ab, damit sich die gesunden Körperzellen von der Behandlung erholen können. Die Medikamente bleiben direkt nach der Behandlung meist nur kurze Zeit im Körper, bevor sie wieder ausgeschieden oder abgebaut werden. Um die Erfolgschancen nicht zu verringern, ist es wichtig, den Ablauf und die geplante Dauer der Behandlung genau einzuhalten. Die Gabe der Medikamente erfolgt in Zyklen, entweder wöchentlich oder auch in zwei- oder dreiwöchentlichen Abständen. Die Medikamente, auch Zytostatika genannt, werden im Krankenhaus in der gynäkoonkologischen Ambulanz intravenös, möglichst über ein von uns eingesetztes Portsystem, oder bei Medikamenten, die in Tablettenform eingenommen werden, als Therapie zu Hause verabreicht.
Das Ziel einer neoadjuvanten Chemotherapie ist es, den Tumor soweit zu verkleinern, dass eine Operation (z. B. brusterhaltend) möglich wird. Vorteil ist eine direkte Beurteilbarkeit der Wirkung der Chemotherapie.
Die adjuvante Chemotherapie wird nach einer Operation eingesetzt. Die Behandlung dient dazu, die Heilungschancen der Patientin zu verbessern und möglichst das erneute Ausbrechen des Krebses zu verhindern. Sie wird durchgeführt, auch wenn augenscheinlich keine Krebszellen zurückgeblieben sind. Es ist dabei nicht auszuschließen, dass Patienten eine Chemotherapie bekommen, obwohl der Tumor auch ohne Therapie nicht mehr aufgetreten wäre oder, dass andere Patienten trotz Chemotherapie neuerlich an Krebs erkranken.
Sie bewirkt in fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung die Verkleinerung oder die Rückbildung des Tumors und aufgetretener Metastasen. Eine Heilung des Krebses bewirkt sie aber in der Regel nicht. Sie kann sich jedoch lebensverlängernd auswirken und die Lebensqualität erhöhen.
Da sich gesunde Zellen von Krebszellen nicht wesentlich unterscheiden, lassen sich Nebenwirkungen bei einer Chemotherapie fast nicht vermeiden. Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie können sich je nach Patientin sehr unterscheiden. Bei manchen Menschen treten keine oder fast keine Nebenwirkungen auf, andere wiederum reagieren stark auf die Behandlung. Wer wie stark von Nebenwirkungen betroffen sein wird, lässt sich vor der Behandlung nicht sagen.
Die Aufgabe des Brechreflexes ist es den Körper zu schützen. Durch die Verabreichung der Chemotherapie wird ein Teil des Nervensystems in der Nähe des Brechzentrums angeregt. Auch der Verdauungstrakt scheint eine Rolle beim Auslösen des Brechreizes zu spielen. Die Übelkeit kann bereits während der Behandlung oder erst Stunden danach auftreten. Sie hält einigen Stunden bis einige Tage an.
Es werden Medikamente verabreicht, sogenannte Antiemetika, Glukokortikoide und Neuroleptika, die den Beschwerden vorbeugen oder sie stoppen können. Haarausfall Haarausfall ist eine der häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Ob die Haare ausfallen, hängt stark von den verwendeten Zytostatika ab. Häufig tritt er schon zwei bis drei Wochen nach der ersten Behandlung auf. Nach dem Ende der Chemotherapie wächst das Haar innerhalb einiger Wochen oder Monate wieder nach. Oft ist es dichter als zuvor, gelegentlich verschiebt sich der Farbton etwas.
Viele Patienten verwenden in dieser Zeit eine Perücke. Falls die Medikamente, die bei der Chemotherapie verwendet werden, einen Haarausfall verursachen, ist es empfehlenswert, schon vor Beginn der Behandlung eine Perücke anfertigen zu lassen. Dies wird von Ihrer Krankenkasse getragen und Sie erhalten dazu von uns ein Rezept.
Müdigkeit ist eine häufige Beschwerde, die bei einer Chemotherapie auftreten kann. Dafür können mehrere Gründe ursächlich sein. Müdigkeit ist ein Symptom der eigentlichen Erkrankung, kann aber auch direkt durch die Chemotherapie oder aber in Folge einer Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen), Appetitlosigkeit, Ernährungsproblemen und Schlafstörungen ausgelöst werden.
Manchmal führt die Chemotherapie zu Appetitlosigkeit. Um eine Gewichtsabnahme zu verhindern, können zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden.
Durch die Chemotherapie kann die Bildung von unterschiedlichen Blutbestandteilen vermindert sein. Bei einem Mangel von weißen Blutkörperchen ist die körpereigene Abwehr gegen Infektionen geschwächt. Vor allem wenn sogenannte neutrophile Granulozyten (eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen) längere Zeit vermindert sind, ist es wichtig bei Fieber möglichst rasch den behandelnden Arzt bzw. das Krankenhaus aufzusuchen. Dort werden Kombinationen verschiedener Antibiotika zur Behandlung des Fiebers und der Infektion eingesetzt.
Um einem Mangel entgegen zu wirken kann mit einem bestimmten Medikament (granulozyten-stimulierender Faktor, G-CSF) die Bildung der weißen Blutkörperchen im Knochenmark angeregt werden.
Kontakt mit Personen, die an Infektionskrankheiten wie Schnupfen oder Grippe leiden, sollten in dieser Zeit vermieden werden. Sind weniger Blutplättchen vorhanden, besteht eine erhöhte Blutungsgefahr, da die Blutgerinnung geschwächt ist. Eventuelle Verletzungen bluten dann länger. In ausgeprägten Fällen können Thrombozytenkonzentrate verabreicht werden. Diese werden aus Blut gewonnen und als Infusion gegeben. Ein Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) wird durch Injektionen eines blutbildenden Hormons (Erythropoetin) unter die Haut ausgeglichen. Diese können auch von Ihnen selbst verabreicht werden. Bei einer schwereren Anämie kann eine Bluttransfusion notwendig werden.
Bei den beschriebenen Blutbildveränderungen ist es manchmal erforderlich, die Chemotherapiedosis zu reduzieren oder die Gabe zu verschieben.
Schleimhäute sind für Chemotherapeutika besonders empfindlich. Dadurch kann es zu schmerzhaften Entzündungen im Mund und Rachen kommen. Die geschädigten Schleimhäute sind zudem auch anfällig für bakterielle Infektionskrankheiten und Pilzbefall.
Ebenso wie die Mundschleimhaut kann auch die Darmschleimhaut durch die Chemotherapie angegriffen werden. Einige Patienten leiden als Folge davon unter starkem Durchfall bis hin zu blutigen oder schleimigen Stühlen. Andere Zytostatika oder auch die Begleitmedikamente führen wiederum zu Darmträgheit und Verstopfung.
Bei Verstopfung empfiehlt sich eine ballaststoffreiche Ernährung. Auch Bewegung wirkt sich positiv aus. Nerven- und Muskelstörungen Manche Zytostatika können zu Nervenschäden führen. Dadurch kann es zu einem Kribbeln, zu Gefühllosigkeit an Händen und Beinen oder zu einer Muskelschwäche kommen. Typischerweise sind je nach Schweregrad zuerst Zehen und Finger, dann Füße und Hände und erst später Beine und Arme betroffen. Gelegentlich treten auch eine Störung des Gleichgewichts oder Hörprobleme auf.
Hautausschläge oder Hautirritationen wie Jucken sind typische Beschwerden im Rahmen der Chemotherapie. Wenn die Medikamente durch eine Injektion oder eine Infusion verabreicht werden, kann es im Bereich der Einstichstelle zu Hautirritationen kommen.
Werden bestimmte Zytostatika wie Fluorouracil oder Doxorubicin eingesetzt, beginnt sich manchmal die Haut an Ellbogen oder Händen und Füßen zu schälen. Diese Beschwerden werden Hand-Fuß-Syndrom genannt. Zudem können Hautrötungen oder Schwellungen auftreten. Finger- und Fußnägel können an Festigkeit verlieren und brechen.
Bei Anwendung von Taxanen wie Paclitaxel können allergische Reaktionen auftreten. Oft helfen schon wenige Maßnahmen, um die Beschwerden zu beseitigen oder in Grenzen zu halten. Vermeiden Sie Kosmetika und Hautpflegeprodukten, die Konservierungsmittel oder Parfum enthalten, da diese die Hautirritation verstärken können! Verwenden Sie nur medizinisch getestete Produkte zur Hautpflege!
Die Chemotherapie kann die Schleimhaut der Scheide in Mitleidenschaft ziehen. Sie wird trockener und ist anfälliger für Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen. Der Geschlechtsverkehr kann dadurch beeinträchtigt werden. Gleitmittel können hier Abhilfe schaffen.
Chemotherapeutika können die Eierstöcke schädigen. Dadurch kann es zu einer Verminderung der Geschlechtshormone und damit zu Wechseljahrsbeschwerden und zum Ausbleiben der Regel kommen.
Es ist nicht ratsam, während einer Chemotherapie schwanger zu werden, da das Kind durch die Medikamente geschädigt werden kann und sich die Schwangerschaft bei hormonempfindlichen Tumoren ungünstig auf die Heilungschancen auswirken kann. Deshalb ist eine effektive, nicht hormonelle Empfängnisverhütung in dieser Zeit wichtig. Hierfür kommt zum Beispiel eine Kupferspirale in Frage.
Durch die Chemotherapie können die Eierstöcke so stark geschädigt werden, dass eine vorübergehende oder bleibende Unfruchtbarkeit durch vorzeitige Menopause die Folge sind. Man kann die Eierstöcke medikamentös ruhig stellen und so möglicherweise die schädigende Wirkung der Chemotherapie auf das Eierstockgewebe reduzieren.
Bei noch bestehendem Kinderwunsch besteht außerdem die Möglichkeit, vor Beginn der Chemotherapie befruchtete oder unbefruchtete Eizellen oder Eierstockgewebe einzufrieren (Kryokonservierung).
Die Therapie kann üblicherweise ambulant erfolgen. Der Rhythmus ist je nach Therapieschema unterschiedlich. Derzeit gängige Chemotherapien bestehen beispielsweise aus insgesamt 16 Zyklen. Hier erfolgt im Abstand von zwei Wochen eine viermalige Gabe und anschließend erfolgt 12 Mal eine wöchentliche Gabe. Die für sie ideale Chemotherapie wird im Rahmen der Tumorkonferenz diskutiert und anschließend mit Ihnen besprochen.
Ein Zyklus beschreibt den Zeitraum von der Gabe der Infusion bis zur nächsten Gabe. Bei oben aufgeführtem Beispiel bekommen sie am ersten Tag der Chemotherapie alle notwendigen Medikamente im Rahmen ihrer ambulanten Vorstellung in unserer gynäkoonkologischen Ambulanz. Anschließend gehen sie nach Hause. Einmal pro Woche muss eine Blutentnahme erfolgen, um eine eventuelle behandlungspflichtige Veränderung Ihrer Blutwerte erkennen und gegebenenfalls darauf reagieren zu können. Dies kann entweder bei Ihrem Hausarzt/ärztin oder bei uns erfolgen. Nach zwei Wochen kommen Sie erneut zur Gabe der Infusionen. Dieses Schema wiederholt sich dann insgesamt für vier Zyklen. Anschließend erfolgt eine Therapieumstellung und sie erhalten jetzt wöchentlich ein anderes Medikament. Da es sich anfänglich alle zwei Wochen um die Gabe von zwei Medikamenten handelt und in der zweiten Hälfte nur ein Medikament gegeben wird, sind sie hier auch deutlich schneller fertig mit der Gabe. Planen sie idealerweise einen Aufenthalt von zwei bis sieben Stunden in unserer Ambulanz ein.
Die gynäkoonkologische Ambulanz ist mit mehreren Liegestühlen ausgestattet. Hier findet die Therapie und auch die Kontrolle der Blutwerte statt. Ansprechpartner, die tagsüber ständig zur Verfügung stehen, sind speziell onkologisch geschulte Pflegekräfte und eine Ärztin. Nachts und am Wochenende ist die diensthabende Ärztin telefonisch und auf unserer Station erreichbar.
Die Räume sind mit einem Fernseher, DVD-Player, Internetanschluss, Musikanlage, Kopfhörern und Infomaterial ausgestattet. An Verpflegung wird für jede Patientin ein belegtes Brötchen sowie Getränke zur Verfügung gestellt. Gegen ein Entgelt ist auch ein warmes Mittagessen erhältlich. Mitzubringen sind bequeme Kleidung, evtl. zusätzliche Verpflegung, Wunsch-Musik, ein Buch etc.